Wirtschaftsweise: Ende der Riester-Rente! Neues Altersvorsorgemodell gefordert

· Daniel Wom

Mit einem eindringlichen Appell an die Bundesregierung haben die Mitglieder des Sachverständigenrats Wirtschaft die Notwendigkeit eines neuen Modells für die private Altersvorsorge hervorgehoben. Wie [regionalheute.de](https://regionalheute.de/wirtschaftsweise-fordern-neues-modell-fuer-private-altersvorsorge-1759499702/) berichtet, soll die umstrittene Riester-Rente durch ein innovatives Konzept ersetzt werden. Dieser Schritt wird als dringend erforderlich erachtet, um das Vertrauen der Bürger in geförderte Vorsorgeprodukte zurückzugewinnen.

Die Riester-Rente, die 2002 unter dem ehemaligen Bundesarbeitsminister Walter Riester eingeführt wurde, hat sich als problematisch erwiesen. Ihr schlechtes Image ist geprägt von niedrigen Renditen, hohen Kosten und bürokratischen Hürden. nur 40 Prozent der Anspruchsberechtigten besitzen einen Riester-Vertrag, wobei ein Viertel davon nicht mehr aktiv bedient wird. Laut Verbraucherschutz-Zentralen haben diese Zahlen eine klare Botschaft: Viele Bürger sind skeptisch gegenüber der kapitalgedeckten Altersvorsorge mit staatlichen Rahmenbedingungen. Diese Situation soll durch ein neues förderfähiges Altersvorsorgedepot verbessert werden, das auch als Alternative zur geplanten Frühstart-Rente für Minderjährige dient.

Neues Fördersystem für Altersvorsorge

Zu den Hauptakteuren, die sich zu diesem Thema geäußert haben, zählen Ulrike Malmendier und Martin Werding, die in der FAZ auf das Potenzial des neuen Systems hinweisen. Das vorgeschlagene Altersvorsorgedepot soll ein einfach strukturiertes Standardprodukt bieten, das sich an dem System in Schweden orientiert und nahtlos an die Frühstart-Rente anschließt. Durch die Möglichkeit, bestehende Riester-Verträge friktionslos auf freiwilliger Basis zu übertragen, könnte ein zügiger Übergang in das neue Modell gewährleistet werden.

Die Funktionen der Riester-Rentestellung sind vielschichtig. Sie besteht aus zwei Phasen: der Ansparphase und der Renten-/Auszahlphase. In der Ansparphase leisten Versicherte monatliche Einzahlungen und profitieren von staatlichen Zuschüssen. Die Förderung erfolgt durch direkte Zulagen und steuerliche Absetzbarkeit als Sonderausgabe. Allerdings sind bestimmte Voraussetzungen notwendig, um die vollen Zulagen zu erhalten, was oftmals eine hohe Hürde für Interessierte darstellt.

Hürden und Herausforderungen

Die Förderbedingungen sind ebenfalls komplex. Um die ungekürzten Zulagen zu erhalten, muss der jährliche Sparbeitrag 4 Prozent des rentenversicherungspflichtigen Bruttoeinkommens des Vorjahres betragen, wobei maximal 2.100 Euro und mindestens 60 Euro als förderfähige Beträge gelten. Zudem variieren die Regelungen für die Grund- und Kinderzulagen erheblich. Es ist daher für Versicherte von entscheidender Bedeutung, die Anträge rechtzeitig zu stellen, um von den staatlichen Förderungen profitieren zu können.

Das Potenzial eines neuen Altersvorsorgemodells wird als eine Möglichkeit gesehen, den Vermögensaufbau für breite Bevölkerungsschichten zu ermöglichen und eine echte Kapitalmarktkultur zu etablieren. Wie [verbraucherzentrale.de](https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/altersvorsorge/riesterrente-das-muessen-sie-ueber-die-private-altersvorsorge-wissen-103726) zusammenfasst, steht die Entwicklung eines solchen Modells nun im Fokus der politischen Diskussion. Die Initiative könnte eine Wende im Bereich der privaten Altersvorsorge einleiten und mehr Menschen den Zugang zu finanzieller Sicherheit im Alter ermöglichen.