Aktuell haben fast 15 Millionen Bundesbürger einen Riester-Vertrag abgeschlossen, der einst als vielversprechende Altersvorsorgemöglichkeit galt. Doch diese Verträge stehen in der Kritik: Viele Verbraucher empfinden sie als zu teuer und zu komplex. Während der Riester-Vertrag früher stark beworben wurde, häuft sich nun eine kritische Diskussion über seine Zukunft und den Umgang mit bestehenden Verträgen. Die FAZ berichtet, dass ein Umdenken notwendig ist, um die Attraktivität und die tatsächlichen Vorteile der Riester-Rente wiederherzustellen.

Die Riester-Rente wurde 2001 unter der Regierung Schröder eingeführt, um das gesenkte Rentenniveau der gesetzlichen Rente auszugleichen. Das Ziel dieser Reform war es, einen Teil des umlagefinanzierten Rentensystems durch individuelle, kapitalgedeckte Vorsorge zu ersetzen. Finanztip informiert, dass bis Ende 2023 über 20,1 Millionen Riester-Verträge verkauft wurden. Trotz dieser hohen Verkaufszahlen wurde die Nachfrage jedoch durch die Einführung von Steuern auf Lebensversicherungen ab 2005 gefördert.

Herausforderungen der Riester-Rente

Die Akzeptanz der Riester-Rente hat in den letzten Jahren stark abgenommen. Bis Ende 2023 wurden bereits 4,6 Millionen Verträge gekündigt, was etwa einem Viertel aller abgeschlossenen Verträge entspricht. Schätzungen zufolge sind zudem 3 bis 4 Millionen Verträge nicht mehr aktiv bespart. Auch die Zahl der Empfänger von Riester-Grundzulagen ist besorgniserregend: Im Jahr 2022 erhielten nur knapp 9,1 Millionen Menschen diese Zulage.

Ein zentrales Problem der Riester-Rente liegt in den hohen laufenden Kosten, die oft über denen vergleichbarer Produkte ohne staatliche Förderung liegen. Diese Kosten, zusammen mit der negativen Realrendite, insbesondere unter Berücksichtigung der Inflation, führen dazu, dass viele Verbraucher Verluste erleiden. Finanztip hebt hervor, dass der gesetzliche Garantiezins, welcher den Versicherungsanbietern maximalen Anlageerfolg garantieren sollte, von 3,25 Prozent auf lediglich 1 Prozent gesenkt wurde.

Zukunft der Riester-Rente

In Anbetracht der aktuellen Situation ist die Zukunft der Riester-Rente ungewiss. Die Vielzahl an gekündigten Verträgen und der signifikante Rückgang an neuen Abschlüssen führen zu einer kritischen Analyse der bestehenden Angebote. Die FAZ berichtet, dass ein Umdenken in der Politik gefordert ist, um auf die berechtigten Sorgen der Bürger einzugehen und möglicherweise notwendige Reformen einzuleiten.

Trotz der Schwierigkeiten wünschen sich viele Sparer, dass die Riester-Rente als wertvolle Alternative zur Absicherung der Altersvorsorge neu positioniert wird. Ein Wegfall der hohen Kosten und eine verbesserte Rendite könnten dazu beitragen, das Vertrauen in diese Form der Altersvorsorge wiederherzustellen.