Angesichts der wachsenden Rentenlücken und der sich verändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen wird die private Altersvorsorge für viele Menschen in Deutschland zunehmend wichtiger. Laut t-online wird die gesetzliche Rente in den kommenden Jahren langsamer wachsen als die Löhne. Dies bedeutet, dass viele Rentner mit einer geringeren Auszahlung als zuvor rechnen müssen. Daher ist es ratsam, die Rentenlücke durch zusätzliche Einkünfte zu schließen.
Die finanzielle Absicherung im Alter basiert auf einem Drei-Säulen-Modell, das aus der gesetzlichen Rentenversicherung, der betrieblichen Altersversorgung und der privaten Vorsorge besteht. Der private Bereich bietet verschiedene Optionen, um sich für den Ruhestand abzusichern. Dazu gehören unter anderem ETF-Sparpläne, Versicherungen und Immobilien. Die Unterscheidung zwischen staatlich geförderter und nicht geförderter Altersvorsorge spielt dabei eine zentrale Rolle.
Staatlich geförderte Altersvorsorgeoptionen
Unter den staatlich geförderten Möglichkeiten sind die Riester-Rente und die Basisrente, auch bekannt als Rürup-Rente, hervorzuheben. Die Riester-Rente bietet insbesondere Familien und Alleinerziehenden mit mehreren Kindern Vorteile. Allerdings sind hohe Kosten und ein bürokratischer Aufwand häufig Kritikpunkte. Geplante Reformen der Ampel-Koalition zur Verbesserung dieser Modelle sind bislang nicht umgesetzt worden.
Die Basisrente richtet sich hauptsächlich an Selbstständige, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Für Nicht-Selbstständige ist dieses Modell nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Darüber hinaus zählt auch die betriebliche Altersvorsorge (bAV) zu den geförderten Optionen. Diese kann in Form einer klassischen Betriebsrente oder einer geförderten bAV angeboten werden, wobei Beiträge in der Regel direkt vom Bruttolohn abgezogen werden.
Private Altersvorsorge ohne staatliche Förderung
Im Rahmen der nicht geförderten Altersvorsorge sind Investments in Aktien, Fonds, ETFs und private Rentenversicherungen sowie Immobilien zu finden. Informationen von Finanztip machen deutlich, dass private Rentenversicherungen in der Ansparphase keine staatliche Unterstützung bieten, dafür aber im Ruhestand gefördert werden können, wobei Rentenauszahlungen nur teilweise steuerpflichtig sind.
ETFs, oder Exchange Traded Funds, sind eine alternative Möglichkeit, in die private Altersvorsorge zu investieren. Diese Indexfonds können bereits mit geringen Beträgen, ab 1 Euro monatlich, bespart werden und bieten die Möglichkeit, das Risiko durch breite Streuung zu minimieren. Ein Beispiel für einen empfehlenswerten ETF ist der MSCI World, der über 2.500 Unternehmen weltweit abbildet und in der Vergangenheit Renditen von 6 Prozent oder mehr erzielt hat.
Immobilien als Altersvorsorge
Immobilien sind ebenfalls eine attraktive Option für die private Altersvorsorge, da sie helfen, Mietkosten zu vermeiden. Allerdings ist der Kauf einer Immobilie mit einer hohen Eigenkapitalquote verbunden, und die Gesamtkosten variieren stark, abhängig von Immobilienpreisen und Zinsniveau. Investitionen in Immobilien können stabilere Einnahmequellen im Alter bieten und bieten sich als langfristige Anlageform an.
Die Entscheidung für eine bestimmte Form der Altersvorsorge sollte gut überlegt sein. Neben der Sicherheitsorientierung und der Höhe der erwarteten Investitionssumme ist auch das benötigte Vermögen zur Schließung der Rentenlücke entscheidend. Langfristige Anlagen über mindestens 15 Jahre hinweg können dazu beitragen, die Herausforderungen durch Marktschwankungen abzufedern und eine solide finanzielle Basis für den Ruhestand aufzubauen.
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