In Deutschland beeinflusst das Geburtsjahr nicht automatisch die Rentenhöhe, dennoch sind Unterschiede in den Rentenniveaus zwischen den Jahrgängen merklich. Laut Focus ist das Rentenniveau seit der Einführung der gesetzlichen Rente gesunken und liegt heute bei 48%, im Gegensatz zu über 55% in den 1970er Jahren. Besonders markant sind die niedrigen Rentenniveaus in den Jahren 2014, 2015, 2016 und 2018, die alle durchschnittlich 48,1% betrugen, wobei der Wert 2015 auf 47,7% fiel.
Gerade jene Jahrgänge, die in Jahren mit einem niedrigen Rentenniveau in den Ruhestand gingen, müssen mit bescheideneren Einkünften rechnen. Dies betrifft insbesondere die Jahrgänge 1948 bis 1952, die in den Jahren 2014 bis 2018 in Rente gingen. Während der Jahrgang 1948 im Jahr 2014, der Jahrgang 1949 im Jahr 2015, der Jahrgang 1950 im Jahr 2016 und der Jahrgang 1952 im Jahr 2018 in Rente gingen, mussten die Jahrgänge 1947 bis 1963 länger arbeiten, um abschlagsfrei in den Ruhestand zu treten. Seit 1964 gilt zudem eine Regelaltersgrenze von 67 Jahren für den Renteneintritt.
Regelungen zur Altersgrenze
Die Regelaltersgrenze für den Renteneintritt in Deutschland wird bis 2030 schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Ein vorzeitiger Renteneintritt ist unter bestimmten Voraussetzungen bereits ab 63 Jahren möglich. Diese Regelaltersgrenze stellt sicher, dass bei Erfüllung der Wartezeit ein Anspruch auf eine abschlagsfreie Rente besteht, wie BMAS hervorhebt.
Trotz des Rückgangs des Rentenniveaus gibt es auch Schutzmaßnahmen. Die gesetzliche Rentengarantie in Deutschland sorgt dafür, dass Renten nicht sinken, selbst wenn das allgemeine Rentenniveau sinkt. Die standardmäßige Rentenhöhe ist seit den 1990er Jahren nur einmal gesunken. Der individuelle Rentenanspruch wird durch unterschiedliche Faktoren wie Beitragsdauer, Einkommen und Kindererziehungszeiten beeinflusst und bietet somit Unterschiede von Rentner zu Rentner.
Internationale Vergleichbarkeit
Deutschland hat im internationalen Vergleich moderate Rentenausgaben, die 11,6% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachen. Dies liegt einen Prozentpunkt unter dem EU-Durchschnitt. Trotz eines hohen Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung bleibt die Erwerbstätigenquote in Deutschland hoch, insbesondere bei den 60- bis 64-Jährigen, wo sie bei 67,1% liegt. Die Rentenausgaben umfassen dabei Altersrenten, Hinterbliebenenrenten, Erwerbsminderungsrenten sowie Unfallrenten.
Die Anpassung der Renten an die Entwicklung der Löhne ermöglicht es den Rentnern, an den Wohlstandsgewinnen der Gesellschaft teilzuhaben. Diese Mechanismen sind Bestandteil des Sozialversicherungssystems, das darauf abzielt, Altersarmut zu vermeiden und den Lebensstandard im Alter zu sichern.
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