In Deutschland sind mehr als ein Viertel der Rentner, die über 45 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben, auf weniger als 1.300 Euro Rente im Monat angewiesen. Dies sind alarmierende Zahlen, die auf eine besorgniserregende Lage hinweisen. Aktuell beträgt die durchschnittliche Rente für diese Gruppe 1.668 Euro, wobei deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland bestehen. Im Westen erhalten die Rentner im Durchschnitt 1.729 Euro, während der Schnitt im Osten nur bei 1.527 Euro liegt, wie zeit.de berichtet.
Die höchsten Rentenwerte finden sich in Hamburg mit 1.787 Euro, während Thüringen mit einem durchschnittlichen Rentenbetrag von 1.491 Euro das Schlusslicht bildet. Ein weiterer Aspekt ist die geschlechtsspezifische Ungleichheit: Männer beziehen im Durchschnitt 1.778 Euro, während Frauen nur 1.449 Euro erhalten. Der Linkenabgeordnete Dietmar Bartsch äußerte seine Kritik an der Rentenpolitik der Bundesregierung und bezeichnete die derzeitige Situation als Armutszeugnis.
Rentenangleichung und Lebensstandard
Obwohl es eine Rentenerhöhung zum 1. Juli 2023 gab, die eine Angleichung der Renten in Ost- und Westdeutschland mit sich brachte, bleibt der Lebensstandard in den neuen Bundesländern weiterhin niedriger. Die Renten stiegen im Westen um 4,39 Prozent und im Osten sogar um 5,86 Prozent. Dennoch sind über 90 Prozent der Rentner in Ostdeutschland ohne Betriebsrenten oder privates Vermögen, was zu einem hohen Maß an Unzufriedenheit führt. Diese Informationen stammen von buerger-geld.org.
Die Bundesregierung strebt an, einen einheitlichen Rentenwert für ganz Deutschland zu etablieren. Aktuell beträgt der Rentenwert bundesweit 37,60 Euro. Trotz dieser Bestrebungen zeigt sich eine wachsende Kluft im Lebensstandard zwischen Ost- und Westdeutschland. Die aktuelle Situation führt dazu, dass die Zahl der Menschen, die auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind, insbesondere im Osten, steigt. Hierbei ist die Grundsicherung im Alter im SGB XII geregelt und entspricht dem Bürgergeld.
Politische Reaktionen
Ministerium weist darauf hin, dass die Rentenzahlen nicht die gesamte Situation der Rentner darstellen. Beitragsfreie Zeiten, wie Arbeitslosigkeit oder Schul- und Hochschulausbildung, fließen in die Berechnung mit ein. Eine niedrige Rente allein sagt wenig über den Lebensstandard im Alter aus, da auch andere Einkünfte und das Haushaltseinkommen zu berücksichtigen sind. Bartsch fordert eine grundlegende Kehrtwende in der Rentenpolitik und eine Einbeziehung aller Erwerbstätigen in die Rentenkasse.
Wie es aussieht, werden weiterhin über 5,5 Millionen Menschen in Deutschland Rente beziehen, und die Herausforderung, die Rentenpolitik zu reformieren, bleibt bestehen, um den Lebensstandard für alle Rentner zu verbessern.
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