Immer mehr Angehörige der Babyboomer-Generation treten in den Ruhestand, wodurch der Druck auf das deutsche Rentensystem zunimmt. Bundessozialministerin Bärbel Bas (SPD) hat ein erstes Rentengesetz vorgestellt, das darauf abzielt, das Rentenniveau zu stabilisieren. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass 76 % der Bürger das Rentensystem als „kompliziert und undurchsichtig“ empfinden und 44 % angeben, nicht ausreichend über Altersvorsorge informiert zu sein, wie wa.de berichtet.
Eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes deutscher Banken zeigt, dass fast die Hälfte der Bundesbürger (46 %) die gesetzliche Rente oder Pension als zentralen Bestandteil ihrer Altersversorgung betrachtet. Besonders ausgeprägt ist dieses Vertrauen bei den über 60-Jährigen mit 63 %. Jüngere Befragte, insbesondere im Alter von 16 bis 29 Jahren, sind sich der Bedeutung der gesetzlichen Rente zwar bewusst, aber mit 44 % ist der Anteil hier geringer.
Finanzielle Absicherung im Ruhestand
Über 50-Jährige haben zunehmend private oder betriebliche Altersvorsorge getroffen, wobei mehr als 40 % darüber verfügen. Bei Rentnern liegt der Anteil mit betrieblicher Altersvorsorge bei 29 %, während 17 % über private Altersvorsorge verfügen. Dennoch befürchten 42 % der Frauen und 37 % der Männer eine „Rentenlücke“ im Ruhestand, wobei 55 % der Frauen und 58 % der Männer ohne ausreichende finanzielle Absicherung fehlende Kapazitäten zur Vorsorge als Hauptgrund angeben.
Die durchschnittliche monatliche Rente in Deutschland beträgt 1543 Euro nach mindestens 45 Versicherungsjahren, wobei Männer im Schnitt 1637 Euro und Frauen 1323 Euro erhalten. Immer mehr Stimmen befürworten die Idee einer „Aktienrente“, um die Rentenbeiträge durch Kapitalmarktanlagen zu stabilisieren. 45 % der Befragten unterstützen dieses Konzept, und unter den jungen Sparerinnen und Sparern im Alter von 18 bis 29 Jahren sind es sogar 69 %, die eine Aktienrente gutheißen, berichtet tagesschau.de.
Neuer Ansatz mit Generationenkapital
Zusätzlich wird das Generationenkapital eingeführt, um die staatliche Rente zu stärken. Bis 2035 sollen 200 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Die geplanten Mittel werden in Fonds angelegt, überwiegend in Aktien investiert. Der Staat bezuschusst die Rentenkasse derzeit mit rund 100 Milliarden Euro jährlich und plant dabei weder Rentenkürzungen noch eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit.
Dennoch bleibt ein zunehmendes Ungleichgewicht zwischen Beitragszahlenden und Rentnern bestehen. Vor allem 35 % der Frauen können von der Rente nicht leben, weil viele unter 600 Euro im Monat bleiben, oft bedingt durch familiäre Konstellationen. Daher ist es umso wichtiger, das Wissen über Altersvorsorge zu fördern. Der Einstieg in dieses Thema kann durch Bücher, Honorarberatung oder Kurse erleichtert werden.
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