Im Jahr 2024 haben mehr als 250.000 Versicherte in Deutschland die vorzeitige Rente in Anspruch genommen. Dieser Trend zeigt sich besonders deutlich, da insgesamt 937.000 Personen erstmals eine Altersrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhielten. Dies sind Zahlen, die auf einen erheblichen Anstieg des Renteneintritts hinweisen. n-tv berichtet, dass die Altersgrenze für die sogenannte „Rente für besonders langjährig Versicherte“ im Jahr 2024 bei 64 Jahren und 4 Monaten für Personen gilt, die 1960 geboren wurden.
Mit fast 44% der Babyboomer im Rentenalter, die vorzeitig in Rente gingen, sowie über 55% der Neurentner, wird deutlich, dass die „Rente mit 63“ eine attraktive Option darstellt. Diese besondere Altersrente ermöglicht es, bereits ab 63 Jahren unter bestimmten Bedingungen in den Ruhestand zu gehen. Allerdings ist sie umstritten, insbesondere in Hinblick auf die entstehenden Kosten.
Rentenarten und Voraussetzungen
Die Altersrenten unterteilen sich in zwei Hauptkategorien: die Rente für langjährig Versicherte, die mindestens 35 Versicherungsjahre nachweisen müssen, und die Rente für besonders langjährig Versicherte, bei der 45 Versicherungsjahre erforderlich sind. Die Deutsche Rentenversicherung führt aus, dass der Renteneintrittsalter sich je nach Geburtsjahr anpasst, wobei Jahrgänge 1949 bis 1963 vor dem 67. Geburtstag ohne Abschläge in Rente gehen können. Für Jahrgänge ab 1964 beträgt das Renteneintrittsalter wieder 67 Jahre, selbst nach 35 Beitragsjahren.
Vorzeitige Inanspruchnahme der Altersrente ist ab 63 Jahren möglich, jedoch mit Abschlägen von bis zu 14,4 %. Dies ergibt sich aus einer Reduzierung von 0,3% pro Monat, wenn der Rentenbeginn vorgezogen wird. Den Berechnungsschlüssel für die 35 Jahre Versicherungszeit umfassen nicht nur Beschäftigungsverhältnisse, sondern auch Zeiten wie Krankengeld und Erziehungszeiten. Besondere Berücksichtigung finden auch Minijobs und Ersatzzeiten wie politische Verfolgung in der DDR.
Aktuelle Entwicklungen in der Rentenpolitik
Im Jahr 2024 wurden 18,9 Millionen Altersrenten ausgezahlt, was einen neuen Höchststand darstellt. Die Rentenversicherung gab dafür stolze 286 Milliarden Euro aus. Union und SPD haben angekündigt, an der künftigen Absicherung des Rentenniveaus zu arbeiten. Der Handlungsbedarf ist groß, denn ohne neue Gesetze könnten die Rentenbeiträge bis 2038 von aktuell 18,6% auf 21,4% steigen.
Im Detail erhielten im Jahr 2024 rund 378.000 Versicherte erstmals die Regelaltersrente, während 269.000 Versicherte eine Rente für besonders langjährig Versicherte ohne Abschläge bekamen. Zusätzlich erhielten 225.000 Personen eine Rente für langjährig Versicherte, jedoch mit Abschlägen. Besonders auffällig ist der Anteil neu beginnender Altersrenten mit Abschlägen, der bei 28 Prozent liegt.
Insgesamt zeigt sich, dass die aktuelle Rentenlandschaft stark durch die demografischen Veränderungen und politische Maßnahmen beeinflusst wird. Die Rente mit 63 bleibt ein zentrales Thema in der politischen Diskussion über die Zukunft der Rentenversicherung in Deutschland.
Kommentar verfassen