In Deutschland zeigt sich ein differenziertes Bild der Rentenentwicklung und Altersarmut. Laut aktuellen Daten aus dem Jahr 2024 hatten fast 25 % der Rentner ein monatliches Einkommen von weniger als 1.500 Euro, was einen Rückgang von 29,6 % im Jahr 2023 auf 23,4 % darstellt. Diese Zahlen spiegeln eine positive Tendenz wider, wobei auch der Anteil der Rentner mit einem Einkommen unter 1.100 Euro von 10 % im Jahr 2022 auf 7,4 % gesunken ist, wie fr.de berichtet.

Meanwhile, 24,4 % der Rentner verzeichneten 2024 ein Einkommen zwischen 1.500 und 2.000 Euro, während die Mehrheit von 51,8 % über 2.000 Euro pro Monat verfügte. Diese Berechnungen beziehen sich auf das Nettoäquivalenzeinkommen, das die Haushaltsgröße berücksichtigt, jedoch nicht die Inflation vom Vorjahr. Um das Rentenniveau bei 48 % des durchschnittlichen Bruttolohns zu stabilisieren, wird ab Juli 2025 eine Rentenerhöhung von 3,74 % wirksam, die die prognostizierte Inflationsrate von etwa 2 % übersteigt.

Altersarmut bleibt ein zentrales Problem

<pTrotz dieser positiven Entwicklungen bleibt Altersarmut ein ernstzunehmendes Thema in Deutschland. Laut br.de sind 3,54 Millionen Menschen über 65 Jahre in Deutschland armutsgefährdet, was etwa einem Fünftel dieser Altersgruppe entspricht. Der Anteil der 65-Jährigen, die als armutsgefährdet gelten, lag 2014 bei 16,3 % und ist in den letzten Jahren gestiegen, aktuell beträgt er 19,6 %.

Besonders betroffen sind Frauen, von denen 21,6 % armutsgefährdet sind, während der Anteil bei Männern 17,6 % beträgt. Die Definition von „armutsgefährdet“ umfasst Personen, deren Einkommen weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Bevölkerung beträgt, was für alleinlebende Personen im Jahr 2024 einem Schwellenwert von 1.378 Euro netto im Monat entspricht.

Ursachen und gesellschaftliche Dimensionen

Die Ursachen für die wachsende Altersarmut sind vielfältig. Bildungsarmut, unterbrochene Erwerbsbiografien, Teilzeitarbeit und Niedriglohnangebote spielen eine entscheidende Rolle. Insbesondere Frauen sind von diesen Faktoren betroffen, da sie häufig in Teilzeitjobs tätig sind oder geringere Löhne in Sorgeberufen erhalten. Außerdem begünstigen Langzeit-Erwerbslosigkeit und ungleiche Bezahlung die finanzielle Unsicherheit im Alter.

Die Situation verschärft sich weiter, da immer mehr Rentner die Unterstützung des Sozialverbands VdK Bayern aufsuchen müssen, um mit den steigenden Lebenshaltungskosten umgehen zu können. Die steigende Zahl der erwerbstätigen Rentner, die im Jahr 2024 über 1,1 Millionen betrug, deutet darauf hin, dass viele ältere Menschen gezwungen sind, zusätzlich zu ihrer Rente zu arbeiten, um ihren Lebensstandard zu sichern.

Insgesamt zeigt sich, dass trotz einer geringeren Zahl von Rentnern mit sehr niedrigen Einkommen ein erheblicher Teil der älteren Bevölkerung in Deutschland nach wie vor von Armut betroffen ist und die Herausforderungen im Alter nicht zu unterschätzen sind.