Die gesetzliche Rente allein reicht für viele Rentner nicht aus, weshalb private Vorsorge in der heutigen Zeit unerlässlich ist. Dies wurde eindrucksvoll durch einen Test der Stiftung Warentest verdeutlicht, der 14 klassische Rentenversicherungen unter die Lupe nahm. Die Analyse zeigt, dass viele Anbieter hohe Kosten verlangen und die garantierten Renten lediglich mäßig ausfallen. Nur drei der getesteten Tarife erhielten die Bewertung „gut“, während in einigen Fällen die garantierte Rente unter der eingezahlten Summe liegt, wie fr.de berichtet.
Ein Beispiel verdeutlicht die Problematik: Ein 37-jähriger Kunde, der 30 Jahre lang monatlich 200 Euro einzahlt, erreicht eine Einzahlungssumme von 72.000 Euro. Überraschenderweise garantieren fünf getestete Versicherer weniger als diesen Betrag, während drei Anbieter exakt diesen Betrag garantieren. Die Hannoversche Versicherung bietet mit 79.966 Euro eine hohe Auszahlung, was 111 Prozent der eingezahlten Summe entspricht. Dennoch landete sie nur auf Platz zwei, da herbe Mängel in den Bereichen Flexibilität und Transparenz festgestellt wurden. Testsieger der Untersuchung ist die Europa Versicherung, die mit ihren niedrigen Kosten überzeugt.
Kritik an den Bedingungen der Rentenversicherungen
Eine weitere bedeutende Erkenntnis des Tests ist, dass private Rentenversicherungen erst im hohen Alter Rentnern Vorteile bringen. Viele Kunden müssen häufig über 90 Jahre alt werden, um ihre eingezahlten Beiträge zurückzuerhalten. Im Beispiel der Hannoverschen Versicherung müsste ein Kunde 92 Jahre alt werden, um die Rückzahlung seiner Beiträge zu realisieren. Versicherte haben die Möglichkeit, zwischen einer lebenslangen monatlichen Rente oder einmaligen Kapitalzahlungen zu wählen. Diese garantierten Kapitalzahlungen variieren je nach Anbieter zwischen knapp 80.000 Euro und rund 67.700 Euro, wie auch test.de beschreibt.
Der Markt für private Rentenversicherungen sieht sich zudem neuen Herausforderungen gegenüber. Ab 2025 dürfen neu abgeschlossene Verträge eine maximal jährliche Verzinsung von nur 1 Prozent garantieren. Das schränkt die Rentabilität erheblich ein. Zudem ziehen Versicherer zunehmend Tarife mit abgesenkten Garantien in Betracht, die allerdings eine höhere, doch ungewisse Überschussbeteiligung ermöglichen. Ein Vergleich klassischer Rentenversicherungen ist daher nicht nur sinnvoll, sondern notwendig, um die besten Optionen auszuwählen.
Wichtige Aspekte bei der Wahl der Rentenversicherung
Im Test wurden die Tarife hinsichtlich garantierter Renten, Anlageerfolg, Kosten, Flexibilität und Transparenz bewertet. Anbieter wie Allianz, Europa und Württembergische waren unter den getesteten Firmen. Die garantierte monatliche Rente variiert erheblich zwischen 200 Euro und 240 Euro, was über einen Zeitraum von 20 Jahren einen Unterschied von bis zu 9.600 Euro ausmachen kann. Kunden müssen sich bewusst sein, dass ihre regelmäßigen Einzahlungen langfristig tragbar sein sollten. Ein Vertrag sollte daher bis zum Rentenbeginn aufrechterhalten werden, um die geplante Auszahlung zu erhalten.
Für all jene, die über die klassischen Rentenversicherungen hinausblicken möchten, könnten fondsgebundene Rentenversicherungen, die in ETFs oder Fonds investieren, eine interessante Alternative darstellen.
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