Ottobock, ein renommierter Prothesen-Hersteller, hat am 9. Oktober 2025 erfolgreich den Sprung an die Börse vollzogen. Der Börsengang soll insgesamt 800 Millionen Euro einbringen, wobei der Aktienpreis zwischen 62 und 66 Euro festgelegt wurde. Mit diesem Schritt strebt das Unternehmen einen Marktwert von bis zu 4,2 Milliarden Euro an. Bis zu 12,35 Millionen Aktien wurden im Rahmen des IPOs angeboten, wovon ein Teil des Emissionserlöses, zwischen 766 und 808 Millionen Euro, an die Eigentümerfamilie Näder fließt, die auch nach dem Börsengang mehr als 80 Prozent der Anteile hält.
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, zeigt die erfolgreiche Platzierung der Ottobock-Aktien einen Wandel in der Geldanlage der Deutschen. Die Zahl der privaten Wertpapierdepots in Deutschland ist auf über 34 Millionen gestiegen, was auf ein wachsendes Interesse an Börseninvestitionen hinweist, weg vom klassischen Sparbuch.
Finanzielle Beweggründe und zukünftige Pläne
Ottobock plant, die Erlöse aus dem Börsengang zur Tilgung teurer Kredite sowie zur Investition in neue Technologien zu verwenden. Der Umsatz des Unternehmens, der im Jahr 2024 bei 1,43 Milliarden Euro lag, zeigt im ersten Halbjahr 2025 einen Anstieg um 14 % auf 760 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA stieg um etwa ein Drittel auf 175 Millionen Euro, was die finanzielle Gesundheit des Unternehmens unterstreicht.
Prominente Investoren haben großes Interesse an den Aktien von Ottobock gezeigt. Klaus Michael Kühne plant, Aktien im Wert von bis zu 125 Millionen Euro zu erwerben, was rund 3 % der Anteile entspricht. Auch der Smallcap World Fund plant den Kauf von Aktien im Wert von 115 Millionen Euro. Die Notierung wird von renommierten Banken wie BNP Paribas, Deutsche Bank und Goldman Sachs begleitet.
Marktposition und Perspektiven
Mit dem Ziel, ähnlich hohe Bewertungen wie andere Unternehmen im Medizintechniksektor zu erreichen, weiß Ottobock um die Bedeutung eines starken Marktauftritts. Die jüngsten Entwicklungen und das gestiegene Anlegerinteresse könnten dabei helfen, diese Ambitionen zu realisieren, wie die n-tv berichtet. Der Börsengang dürfte nicht nur für Ottobock, sondern auch für den deutschen Finanzmarkt von großer Bedeutung sein, insbesondere in Zeiten steigenden Anlegerinteresses.
Diese Entwicklungen führen zu einem interessanten Umfeld für Investoren, die von den positiven Aussichten der Medizintechnik profitieren möchten, während gleichzeitig deutlich wird, dass die öffentliche Wahrnehmung von Investitionen sich wandelt.