Am 2. September 2025 erklärt die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC), dass die Verhandlungen mit der Lufthansa aufgrund von Differenzen über die betriebliche Altersvorsorge gescheitert sind. Laut einem Schreiben, das der Gewerkschaft an mehrere Nachrichtenagenturen übermittelte, steht nun eine Urabstimmung über mögliche Streiks bevor. Das Thema der Verhandlungen war insbesondere der höhere Arbeitgeberanteil zur Altersvorsorge, der für die Piloten der Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo gefordert wird.

Die letzte Anpassung in diesem Bereich fand bereits vor acht Jahren statt, und die Piloten fordern nun dringend eine Überarbeitung. In einem Rundschreiben an die Mitglieder betont die VC, dass nach der letzten Verhandlung kein substanzielles Angebot seitens der Lufthansa unterbreitet wurde, was die Gespräche in eine Sackgasse führte. Dies wirft die Frage auf, wie es für die rund 4800 betroffenen Beschäftigten weitergeht.

Mögliche Streiks zeichnen sich ab

Die Gewerkschaft hat beim Vorstand eine Urabstimmung beantragt, jedoch steht der Zeitpunkt eines möglichen Streiks noch in den Sternen. Die letzte Streikaktion fand 2022 statt, als ein eintägiger Streik bei der Lufthansa-Kerngesellschaft durchgeführt wurde. Die aktuellen Forderungen der Piloten sind nicht unwesentlich, da die Änderungen an der betrieblichen Altersvorsorge, die 2017 vorgenommen wurden, nicht die gewünschten Renditen abwarfen und die Erträge hinter den Erwartungen zurückblieben.

Eine der herausragenden Änderungen bei der letzten Tarifrunde war die Übertragung des Zinsrisikos auf das Cockpitpersonal. Die Garantie der Rentenhöhe wurde durch eine Garantie der Arbeitgeberbeiträge ersetzt, was die finanzielle Sicherheit der Piloten gefährdet. Zudem wurde das durchschnittliche Alter für die Übergangsversorgung auf 60 Jahre erhöht.

Hintergrund eines Großkonflikts

Im Hintergrund der aktuellen Entwicklung gibt es einen größeren Konflikt um die verschiedenen deutschen Flugbetriebe der Lufthansa-Gruppe. Der Vorstand hat neue Tochtergesellschaften wie City Airlines und Discover Airlines gegründet, um unter günstigeren Tarifbedingungen fliegen zu können. Diese Maßnahmen, die teilweise zur Unterhöhlung tariflicher Standards geführt haben, stehen im Spannungsfeld zwischen der VC und anderen Gewerkschaften wie Verdi, die in den Verhandlungen bereits einige Erfolge verbuchen konnten.

Die Spartengewerkschaften, darunter die VC, setzen sich dafür ein, dass die Arbeitsplätze nicht zu den jüngeren und kostengünstigeren Betrieben abgewandert werden. In Anbetracht der aktuellen Situation ist abzuwarten, wie sich der Tarifkonflikt weiter entwickeln wird. Bislang hat die Lufthansa auf das Scheitern der Gespräche noch keine Informationen weitergegeben und kann sich zu dem Vorgang daher nicht äußern.

Wie die Entwicklungen weiter verlaufen, bleibt spannend. Die Forderungen der Piloten und die anstehenden Entscheidungen der Gewerkschaft könnten einen erheblichen Einfluss auf die Betriebssituation der Lufthansa haben.

Der vollständige Bericht der Deutschlandfunk und airliners.de bietet weiterführende Informationen zu den Hintergründen dieser Auseinandersetzung.