Die Einführung der Frühstart-Rente ab dem 1. Januar 2026 soll einen bedeutenden Schritt in Richtung kapitalgedeckter Altersvorsorge für junge Menschen in Deutschland darstellen. Ab dann wird eine monatliche Einzahlung von 10 Euro für Kinder im Alter von sechs bis 18 Jahren vorgesehen, die Bildungseinrichtungen besuchen. Ziel dieser Maßnahme ist es, Kinder frühzeitig an den Kapitalmarkt heranzuführen und die private Altersvorsorge zu fördern, berichtet Tagesschau.
Die angesparten Beträge fließen in ein Altersvorsorgedepot, aus dem Erträge bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze steuerfrei sind. Die Auszahlung erfolgt erst, wenn die Sparer das Rentenalter erreichen. Zusätzlich wird es jungen Menschen ab 18 Jahren ermöglicht, private Einzahlungen zu tätigen, um ihre Ansparsumme zu erhöhen, obwohl genaue Höchstbeträge hierfür noch unklar sind.
Kosten und Herausforderungen
Die Frühstart-Rente wird jährlich rund 700.000 Kinder betreffen. Die damit verbundenen Kosten für die öffentliche Hand werden auf etwa 1 Milliarde Euro über einen Zeitraum von zwölf Jahren geschätzt. Christoph Stibbe von der Sparkasse Koblenz merkt an, dass dies ein Umdenken bei jungen Anlegern aufzeigt, die zunehmend Interesse an langfristigen Anlagen zeigen. Er prognostiziert, dass bei einer monatlichen Einzahlung von 10 Euro in einen DAX-Index nach 50 Jahren eine Rendite von bis zu 50.000 Euro erzielt werden kann. Eine Erhöhung der Einzahlung auf 100 Euro könnte sogar zu einer Million Euro führen. Diese Potenziale unterstreichen die Bedeutung, welche der Frühstart-Rente beigemessen wird, berichtet Wirtschaftsdienst.
Allerdings sind einige Fragen zur konkreten Durchführung der Frühstart-Rente noch offen. Unklarheiten bestehen bezüglich der Depotverwaltung sowie der Auswahl der Anlageklassen und der Anlagestrategien. Timo Halbe von „Finanztip“ hebt die Notwendigkeit hervor, auf die Kosten der Anbieter zu achten und empfiehlt breit gestreute, kostengünstige Aktienfonds. Es ist auch zu erwarten, dass die Frühstart-Rente aufgrund ihres Wettbewerbsdrucks dazu führen könnte, dass Kosten für andere Anlageprodukte gesenkt werden.
Politische Hintergründe
Diese Reform ist nicht neu; sie steht seit drei Legislaturperioden auf der Agenda. Ursprünglich ist die Frühstart-Rente Teil des Wahlprogramms von CDU/CSU für die Bundestagswahl 2025. Die Eckpunkte deuten auf eine politische Absichtserklärung hin, jedoch gibt es noch Finanzierungsvorbehalte sowie offene Detailfragen, die geklärt werden müssen, um eine effiziente, verbraucherfreundliche Organisation zu gewährleisten.
Durch die Frühstart-Rente wird auch das Konzept des Kinderstartgeldes aufgegriffen, das ebenfalls die staatliche Einzahlung von 10 Euro pro Monat für Kinder zur Förderung der Finanzbildung und Kapitalmarkterfahrung vorsieht. Dies könnte langfristig zur Verbesserung der privaten Altersvorsorge und zur Nutzung von Zinseszinseffekten beitragen.
Insgesamt könnte die Frühstart-Rente eine vielversprechende Lösung für die Altersvorsorge darstellen, doch erfordert sie eine sorgfältige Ausgestaltung und eine transparente staatliche Regulierung.
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