Finanzminister stellt Riester-Rente vor: Neues Altersvorsorgedepot ab 2027!

· Daniel Wom

Finanzminister Lars Klingbeil plant eine umfassende Reform der Altersvorsorge in Deutschland. Am 17. Dezember 2025 soll der Gesetzentwurf zur Ablösung der Riester-Rente durch ein neues Konzept, das „Altersvorsorgedepot“, im Kabinett vorgestellt werden. Ziel dieser Initiative ist es, ein kostengünstigeres, renditestärkeres und unbürokratischeres Produkt zu schaffen, das den Menschen eine größere Wahlfreiheit bietet und gleichzeitig die Gebühren deckelt.

Die Riester-Rente, die seit etwa 25 Jahren besteht, hat in den letzten Jahren an Beliebtheit verloren. Immer mehr Menschen wenden sich von diesem Altersvorsorgemodell ab, was sich in einem rückläufigen Vertragsbestand seit 2018 widerspiegelt. Die häufigsten Kritikpunkte sind hohe Gebühren und geringe Renditen. Daher hat das Ministerium sich entschlossen, mit dem neuen Altersvorsorgedepot ein Modell zu entwickeln, das flexibler und transparenter gestaltet ist.

Neuer Ansatz für Altersvorsorge

Das Altersvorsorgedepot wird Investitionen in Exchange-Traded Funds (ETFs) bis zur Risikoklasse fünf ermöglichen, wobei Garantien für die Endsumme wegfallen. Um den Beitragszahlern eine gewisse Sicherheit zu bieten, sind zwei Garantieprodukte geplant: eines mit 80% und eines mit 100% der eingezahlten Beiträge. Die Anbieter sind verpflichtet, ein Standardprodukt mit gedeckelten Kosten von maximal 1,5% anzubieten, während Abschlusskosten und Vertriebsgebühren auf die gesamte Vertragslaufzeit verteilt werden.

Ein weiterer innovativer Aspekt der Reform ist die Einführung der sogenannten Frühstart-Rente. Hierbei spart der Staat für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren monatlich 10 Euro in einem individuellen Altersvorsorgedepot. Dieses Depot wird mit der Volljährigkeit in ein reguläres Altersvorsorgedepot überführt. Zudem erhalten Kinder ohne Depot einen Anteil an einer kollektiven Anlage, die später individuell zugeordnet wird. Die Fonds beginnen mit dem Jahrgang 2020, wobei jedes Jahr ein neuer Jahrgang hinzukommt.

Herausforderungen bestehender Modelle

Die aktuellen Altersvorsorgemodelle, insbesondere die Riester-Rente, zeigen gravierende Mängel. Laut der Verbraucherzentrale sind die Kosten für klassische und fondsgebundene Kapitallebens- und Rentenversicherungen häufig hoch und intransparent. Viele Verbraucher werden wegen dieser Nachteile von der Nutzung abgeraten. Insbesondere die hohe Kostenstruktur und die geringe Flexibilität der bestehenden Produkte stellen ein großes Problem dar.

Durch die Reform der Altersvorsorge und die Einführung des Altersvorsorgedepots soll ein echter Mehrwert für die Bevölkerung geschaffen werden. Der geplante Start der neuen Altersvorsorge wird auf den 1. Januar 2027 datiert, was den Bürgerinnen und Bürgern eine neue Perspektive auf ihre finanzielle Absicherung im Alter bieten könnte.

Zusammengefasst könnte die Ablösung der Riester-Rente durch ein flexibles und transparentes dort, wo es Nachfrage gibt, durch das Altersvorsorgedepot eine grundlegend neue Richtung in der deutschen Altersvorsorge einleiten.