Am 5. Juni 2025 hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen um jeweils 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Der aktuelle Einlagensatz beträgt nun 2,0 Prozent. Diese Entscheidung wurde getroffen, um der wirtschaftlichen Erholung Auftrieb zu verleihen, indem die Finanzierungskosten für Unternehmen und Verbraucher gesenkt werden. Die EZB verfolgt mit dieser Maßnahme das Ziel, die Inflationsrate in Richtung des angestrebten Wertes von rund 2 Prozent zu bringen, insbesondere im Kontext eines langsamen Anstiegs der Preise.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde erläutert die Hintergründe dieser Zinssenkung und betont die Notwendigkeit, die finanziellen Bedingungen zu erleichtern. Nach einer Phase, in der die Zinssätze zwischen Juli 2022 und April 2025 kontinuierlich auf bis zu 4 Prozent angehoben wurden, um die hohe Inflation zu bekämpfen, ist der Rückgang der Inflationsrate bemerkenswert. Die Inflation stieg im Oktober 2022 auf einen Höchststand von 10,6 Prozent, was unter anderem durch die Invasion Russlands in der Ukraine und Lieferengpässe verursacht wurde.

Folgen der Zinssenkung

Die Auswirkungen der Zinssenkung sind vielfältig. Günstigere Zinsen für Immobilien- und Konsumkredite fördern den Konsum, während die attraktiveren Finanzierungsbedingungen Unternehmen helfen können, Investitionen zu tätigen. Gleichzeitig könnte die Senkung der Sparzinsen jedoch die Anreize für klassische Sparformen verringern und möglicherweise die reale Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigen.

  • Einlagensatz: 2,0 Prozent
  • Höchster Stand der Inflation: 10,6 Prozent im Oktober 2022
  • Aktuelle Inflationsrate: 2,6 Prozent

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Tatsache, dass die EZB die Zinsen restriktiv halten will, bis die Preisstabilität vollständig gesichert ist. Lagarde verdeutlichte, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht zu Ende ist. Die zukünftigen geldpolitischen Entscheidungen der EZB werden in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der Inflation und des Preisdrucks getroffen.

Bedeutung des Leitzinses

Der Leitzins, als zentraler Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken Geld bei der EZB leihen oder anlegen können, spielt eine entscheidende Rolle in der Geldpolitik der EZB. Veränderungen in den Leitzinsen haben direkte Auswirkungen auf die Finanzierungskosten, Verbraucherpreise und somit auf den gesamten Wirtschaftskreislauf. Höhere Zinsen dämpfen die Nachfrage, während niedrigere Zinsen den Konsum ankurbeln können.

In diesem Kontext ist die EZB weiterhin bemüht, die Inflation zu kontrollieren, nachdem die Inflation seit den Zinserhöhungen gesenkt werden konnte. Im September 2023 lag die Inflationsrate bereits bei 5,2 Prozent, und die aktuellen Prognosen zeigen eine positive Entwicklung in Richtung der angestrebten 2 Prozent.

Dieser dynamische geldpolitische Rahmen verdeutlicht, wie die EZB kontinuierlich auf wirtschaftliche Herausforderungen reagiert, um die Preisstabilität zu gewährleisten und wirtschaftliche Stabilität zu fördern. Die Entscheidung zur Zinssenkung ist ein weiterer Schritt in dieser laufenden Strategie.