Dramatische Situation für Rentner im Kosovo: Zu wenig Ruhestand, zu viel Not!

· Daniel Wom

Die Situation der Rentner im Kosovo ist angespannt, besonders anlässlich des Internationalen Tages der älteren Menschen am 1. Oktober. Niedrige Renten und mangelnde Teilhabe sind erhebliche Herausforderungen für die über 65-Jährigen in dieser Region. Während offiziellen Feierlichkeiten versprachen verschiedene Institutionen Unterstützung, die von den Rentnern als unzureichend wahrgenommen wird. Gazeta Express berichtet, dass viele Rentner, die arbeiten möchten, aufgrund ihrer geringen finanziellen Mittel keine Möglichkeiten dazu finden.

Fekrije Hasani, eine pensionierte Krankenschwester, setzt sich bereits aktiv in einer internationalen Organisation für die Belange älterer Menschen ein. Ihrer Meinung nach endet das Leben mit 65 nicht, und die Erfahrungen dieser Generation seien wertvoll für die Gesellschaft. Gleichzeitig äußert Haki Gojnovci, ein Rentner, herbe Enttäuschung über seine monatliche Rente von nur 120 Euro, die es ihm nahezu unmöglich macht, ein annehmbares Leben zu führen.

Forderungen nach mehr Unterstützung

Das Motto des diesjährigen Internationalen Tages der älteren Menschen lautete: „Ältere Menschen treiben lokale und globale Maßnahmen voran“. Vertreter verschiedener Institutionen ergriffen während der Kundgebung das Wort und sprachen die Notwendigkeit neuer politischer Maßnahmen an. Ardita Baraku, Direktorin des Nationalen Instituts für öffentliche Gesundheit, unterstrich die Wichtigkeit einer an die Bedürfnisse älterer Menschen angepassten Gesundheitsversorgung. Auch Shaban Osmanaj, Vertreter des Gesundheitsministeriums, bestätigte das Engagement für die Verbesserung der Leistungen für Rentner.

Dennoch zeigte sich Gojnovci unzufrieden mit den Äußerungen während der Veranstaltung und fordert konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Situation. Zudem appelliert Hasani für eine bessere Betreuung älterer Menschen ohne familiäre Unterstützung und die Errichtung zusätzlicher Pflegeheime.

Der Einfluss aus dem Ausland

Der Präsident des Rentnerbundes, Sherif Kastrati, betonte in einem Interview, dass die Lage der Rentner im Kosovo alarmierend ist. Gemäß Indeks Online sind viele Rentner auf Überweisungen aus dem Ausland angewiesen, da diese oft die einzige finanzielle Unterstützung darstellen. Diese Abhängigkeit belastet nicht nur die Rentner selbst, sondern auch deren Nachkommen, die zudem ihre eigenen Familien ernähren müssen. Kastrati forderte mehr Unterstützung vom Staat.

Zusätzlich merkt er an, dass es im Kosovo im Gegensatz zu anderen Ländern keine speziellen Märkte gibt, die Rentnern Rabatte auf Lebensmittel anbieten. Dies verschärft die finanzielle Notlage der älteren Bevölkerung weiter und fordert dringende politische Maßnahmen zur Unterstützung dieser vulnerablen Gruppe.