Altersvorsorge in Gefahr: Sparer leiden unter Inflation und Kosten!

· Daniel Wom

Die private Altersvorsorge in Deutschland steht unter Druck. Die Kombination aus Inflation, der Coronapandemie und der Energiekrise hat zu einem signifikanten Werteverlust bei Riester-, Rürup- und klassischen Verträgen geführt. Laut Zeit haben viele Sparer bereits Verluste erlitten, was die Dringlichkeit von Reformen verdeutlicht. Diese sollen dazu beitragen, die private Altersvorsorge transparenter und kostengünstiger zu gestalten, um einer breiteren Bevölkerung den Zugang zu staatlichen Förderungen zu ermöglichen.

Die staatliche Rentenversicherung gerät zunehmend in Schieflage, was die Bedeutung zusätzlicher privater Vorsorgeinstrumente weiter erhöht. Aktuell zeigen sich weiterhin hohe Lebenshaltungskosten, auch wenn die Inflation in Deutschland stabilisiert wurde. Die aus der Riester-Rente hervorgegangenen Verträge, die 2001 unter der Regierung Schröder eingeführt wurden, haben sich als problematisch erwiesen.

Die Riester-Rente und ihre Herausforderungen

Die Riester-Rente sollte ursprünglich einen Teil des umlagefinanzierten Rentensystems durch kapitalgedeckte, individuelle Vorsorge ersetzen. Bis Ende 2023 wurden mehr als 20,1 Millionen Riester-Verträge verkauft. Allerdings wird die Realrendite dieser Verträge oft als negativ angesehen, insbesondere wenn die Inflation berücksichtigt wird. Ein erheblicher Teil der Verträge, etwa 20-25%, ist derzeit nicht mehr bespart, was etwa 3-4 Millionen Verträgen entspricht. Verbraucher haben im Durchschnitt rund 1.900 Euro an Zulagen und Steuervorteilen zurückgezahlt, zusätzlich zu den Gebühren der Anbieter, was die Attraktivität der Riester-Rente beeinträchtigt, wie Finanztip berichtet.

Bis Ende 2022 waren von den 15,9 Millionen bestehenden Verträgen rund 1 Million in der Auszahlphase, während 14,9 Millionen Verträge noch in der Ansparphase verweilen. In der Praxis zeigt sich, dass die Versicherer in vielen bestehenden Verträgen den Rentenfaktor einseitig gekürzt haben, was die Auszahlungen im Ruhestand weiter verringert. Auch der gesetzliche Garantiezins wurde drastisch reduziert: von 3,25% zum Zeitpunkt der Einführung auf lediglich 1% aktuell. Dies hat dazu geführt, dass die Anleger mit hohen Verwaltungsaufwendungen konfrontiert sind, während gleichzeitig die Erträge sinken.

Fazit und Ausblick

Die Herausforderungen für die private Altersvorsorge in Deutschland sind erheblich. Hohe Kosten, strenge Garantien und die Unsicherheiten durch das aktuelle wirtschaftliche Umfeld dämpfen die Erträge von Altersvorsorgeprodukten. Um den Bedürfnissen der Sparer gerecht zu werden, ist eine umfassende Reform der privaten Altersvorsorge unumgänglich. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Verbraucher in der Zukunft bessere Chancen auf eine sorgenfreie Altersabsicherung haben.