In der Schweiz sind die Diskussionen über die Altersvorsorge in vollem Gange, nachdem eine Analyse eines Finanzberaters alarmierende Hinweise auf finanzielle Probleme für Rentner gegeben hat. Laut NZZ ist der Anteil der Neurenten in Prozent des letzten Lohns für Personen mit Jahreslöhnen ab 125.000 Franken seit 2002 gesunken. Dies hat in den Medien zu unkritischen und alarmierenden Berichterstattungen geführt, obwohl es in der Schweiz keine allgemeine Rentnerarmut gibt. Tatsächlich sind viele Rentner im Vergleich zu Jüngeren finanziell zufriedener, und Entbehrungen aus finanziellen Gründen sind im Rentenalter seltener als bei Erwerbstätigen.

Die verzerrte Darstellung der Situation fördert eine verzweifelte Diskussion über die Altersvorsorge. Der Finanzberater hebt hervor, dass die AHV-Monatsrente, die jährlich 4 bis 5 Milliarden Franken kostet, zunehmend in den Fokus der politischen Diskussionen gerät. Eine geplante Mitte-Volksinitiative zur Ehepaarrente könnte zudem Kosten zwischen 3 und 4 Milliarden Franken verursachen. Die Finanzierung dieser Rentensubventionen liegt hauptsächlich auf den Schultern jüngerer Generationen, die mit höheren Lohnabzügen und Steuern belastet werden.

Politische Raffinessen und ihre Auswirkungen

Politische Diskussionen über Altersvorsorge enthalten oft die versteckte Umverteilung von Jung zu Alt. Linke Parteien setzen auf den Ausbau der AHV, was einer Umverteilung von oben nach unten dient. Dabei sind jüngere Wähler weniger am Thema Altersvorsorge interessiert und nehmen seltener an Abstimmungen teil, was die Situation weiter kompliziert.

Obwohl die AHV als populär gilt, wird die berufliche Vorsorge in der öffentlichen Diskussion oft vernachlässigt. Die Medien haben zudem ein Interesse daran, eine ehrliche Diskussion über die Altersvorsorge zu vermeiden, was zu einer Wahrnehmung führt, dass die AHV wie ein Selbstbedienungsladen fungiert, während die berufliche Vorsorge mehr Selbstverantwortung erfordert.

Die Herausforderungen der 13. AHV-Rente

Ein weiterer Aspekt der aktuellen Diskussion ist die Einführung einer 13. AHV-Rente. Laut Angaben von Beobachter würde dies eine Erhöhung um 8,3 Prozent bedeuten. Die finanziellen Auswirkungen der 13. Rente wären erheblich: Im Jahr 2026 wären über 4 Milliarden Franken nötig, im Jahr 2030 bereits etwa 5 Milliarden Franken, infolge steigender Rentnerzahlen.

Um die 13. Rente zu finanzieren, müsste das Rentenalter für Frauen und Männer um zwei Jahre auf 67 Jahre erhöht werden. Ohne Erhöhung des Rentenalters klafft ab 2030 ein Loch in der AHV-Rechnung, das durch verschiedene Maßnahmen geschlossen werden müsste, darunter eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3,4 Prozentpunkte, eine Erhöhung der Lohnabzüge um 2,6 Prozentpunkte und eine Erhöhung des Rentenalters um drei bis vier Jahre.