Die Altersvorsorge bleibt für viele Frauen in Deutschland ein drängendes Problem. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass der Gender Pension Gap im Jahr 2023 bei alarmierenden 27,1 Prozent liegt. Dies bedeutet, dass Frauen ab 65 Jahren im Durchschnitt nur 18.663 Euro brutto jährlich erhalten, während Männer 25.599 Euro bekommen. Ohne Hinterbliebenenrenten steigert sich die Rentenlücke sogar auf 39,4 Prozent. Dies verdeutlicht, dass Frauen fast ein Drittel weniger gesetzliche Rente beziehen als ihre männlichen Kollegen.
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist, dass Frauen im Schnitt fast 500 Euro weniger Altersrente erhalten als Männer. Der Gender Pay Gap, der das unterschiedliche Einkommen bewertet, betrug 2024 noch immer 16 Prozent zugunsten der Männer. Diese Faktoren zusammengenommen führen dazu, dass rund ein Drittel der Frauen angibt, die Rentenlücke „eher schlecht“ bis „sehr schlecht“ schließen zu können.
Ursachen und Lösungen
Die Ursachen für diese Ungleichheiten sind vielfältig. Viele Frauen arbeiten in Teilzeit, oft aufgrund von Kinderbetreuung und familiären Verpflichtungen. Dies trägt erheblich zu geringeren Rentenansprüchen bei. DRV-Präsidentin Gundula Roßbach unterstreicht daher die Wichtigkeit einer frühzeitigen Altersvorsorge für Frauen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bietet die Deutsche Rentenversicherung (DRV) spezielle Beratungsangebote an.
Um die Altersvorsorge zu verbessern, gibt die DRV fünf wichtige Tipps:
- Kontenklärung des Rentenversicherungskontos.
- Intensivgespräche zur Altersvorsorge.
- Beiträge für Kindererziehung und Pflege geltend machen.
- Broschüren-Angebot der DRV nutzen.
- Digitale Rentenübersicht zur Übersicht über Ansprüche nutzen.
Zusätzlich empfiehlt die Allianz, sich umfassend über die verschiedenen DRV-Leistungen zu informieren. Zu diesen Leistungen gehören unter anderem die Kindererziehungszeit (Mütterrente), Pflegezeiten für pflegende Angehörige sowie die Möglichkeit des Rentensplittings unter Eheleuten. Auch Ausbildungs- und Schulzeiten bis zu acht Jahre können beitragsfrei angerechnet werden. Besonders in Fällen einer Trennung kann ein Versorgungsausgleich von Bedeutung sein.
Strategien zur Verbesserung der Altersvorsorge
Auf lange Sicht wird empfohlen, eine Kombination aus betrieblicher und privater Altersvorsorge in Betracht zu ziehen. Optionen wie die Basis-Rente (Rürup-Rente) und die Riester-Rente könnten die finanzielle Situation im Alter erheblich verbessern. Stiftung Warentest hebt darüber hinaus die Vorteile von ETF-Sparplänen hervor, die eine flexible Anlagemöglichkeit bieten und zur Altersvorsorge genutzt werden können.
Die Situation ist also komplex, doch durch geeignete Maßnahmen und frühzeitige Planung können Frauen ihre Altersvorsorge erheblich verbessern. Die Notwendigkeit, über bestehende Optionen und Hilfen informiert zu sein, ist essenziell für eine gesicherte finanzielle Zukunft.
Zusätzliche Informationen zu diesem Thema sind auch auf Destatis verfügbar.
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